Erfahrungen mit Landseern im Urlaub

Seit Jahren machen wir Camping-Urlaub. Anfangs mit Zelt… inzwischen mit dem Wohnmobil. Seit mehr als 40 Jahren immer in Begleitung unserer Hunde.
Angefangen mit einer Kuvacz-Mix-Hündin kamen wir im Lauf der Jahre über eine Neufundländer-Mix-Hündin zu unserer ersten Landseer-Hündin.
Vor 10 Jahren hatten wir die Möglichkeit, ein Sabbathjahr zu machen und verbrachten mit zwei Hündinnen, (Neufundländer-Mix + Landseer) 7 Monate ausschließlich im Wohnmobil.
Wir bereisten Frankreich, Spanien, Portugal, England, Schottland, Belgien und schließlich Schweden.

Unser Wohnmobil gehört mit seinen knapp 6 m Länge zu den Kleinen… zwei ruhende Hunde im Wageninnern benötigen den größten Teil der begehbaren Fläche und erfordern deshalb oftmals große Schritte. Beide waren das Reisen gewohnt und genossen sichtlich unsere ständige Anwesenheit. Unsere Übernachtungsplätze waren in den meisten Fällen weitab von Ansiedlungen und somit in der Natur.

Die landesüblichen Bestimmungen befolgend campten wir, wenn möglich „wild“. So störten wir Niemanden und wurden auch nicht gestört. Selbstverständlich hielten wir uns an alle Regeln, die ein Wohnmobilist einzuhalten hat.

Der Aufenthalt in einem Wohnmobil ist für „ungeübte“ gewöhnungs-bedürftig. Es ist ausreichend aber doch wenig Platz. Bei Regen ist es zum einen noch enger, da die 
Möglichkeit, sich im Freien aufzu-halten, ein-geschränkt ist und zum anderen zwei nasse Hunde neben der nassen Kleidung im Wohnmobil ein Problem darstellen.

An unseren Übernachtungsplätzen befestigten wir mit Karabinern lange Leinen am Abschlepphaken des Wohnmobils, um den Hunden die Möglichkeit zu geben, sich im Freien aufzuhalten. Nachts waren die Beiden immer im Fahrzeug.


Wir bereisen weiterhin ständig mit dem Wohnmobil in erster Linie Skan-dinavien; Hund/e sind immer dabei, zunächst nach dem Tod unserer Neufundländerhündin eine weitere Landseerhündin, die später unsere alleinige Begleiterin war.

Lange Rede kurzer Sinn. Reisen mit Hunden ist nicht nur möglich, nein es geht gar nicht anders. Camping mit Hunden bedarf gewisser Erfahrungen mit Urlaub auf einge-schränktem Raum und nicht all dem Komfort, den man zu Hause zur Verfügung hat. Aber das ist es ja gerade, was Camping ausmacht. Und die Hunde vermissen nichts .. vielmehr genießen sie diese Art von Urlaub.


Es darf allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass dies für volle oder gar überfüllte Campingplätze nicht gilt.
Wir bevorzugen nach wie vor die skandinavischen Länder für unsere Reisen. Wenige Menschen auf großem Raum mit wunderbaren Landschaften.

Tipps für den Urlaub

Vor der Einreise nach Schweden müssen Hunde über das Internet (tullverket.se, auch auf englisch) angemeldet werden.

Wir mussten die leidvolle Erfahrung diesbezüglich machen.

Unsere 8,5 Jahre alte Landseer-Hündin hatte eine Magendrehung. In etwa 120 km Entfernung gab es Tierkliniken, wovon eine Notdienst (Vorsicht, bitte unbedingt meiden : AniCura Klinik in Kalmar) hatte. Dort wurde nur eine ungenügende Notversorgung (Rechnung von 1800 €) vorgenommen und wir wurden an eine „geeignete“ Klinik in weiteren 350 km Entfernung verwiesen. Die Fahrt dorthin überlebte unsere Hündin nicht.

Inzwischen wissen wir, dass diese Operationen in der Regel nur in großen Kliniken durchgeführt (Stockholm, Helsingborg, Lund) werden.

Die Privatkliniken sind nicht mit den Distriktveterinären vernetzt. Ratsam ist, sich im Vorfeld zu erkundigen, wo entlang der Reiseroute Distriktveterinäre und geeignete Kliniken sind. Nicht jede Klinik, die sich Notfallambulanz nennt, verfügt über das nötige know how und kompetentes Personal.

Achtung: Magendrehungen können auch im nüchternen Zustand nach reichhaltiger Wasseraufnahme oder bei älteren Hunden durch schwache Bänder, die den Magen halten, auftreten.

Wir reisen seit über 40 Jahren mit Hund/en… idealerweise ist man auf Reisen nicht auf tierärztliche Hilfe angewiesen. Die Erfahrungen, die wir machten, waren so unterschiedlich wie oben beschrieben.

Eine Anmerkung zum Schluss… wir reisten einige Zeit mit zwei Landseern und Katze durch Skandinavien… geht alles!

Andrea Neumann-Götze und Ralf Götze

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